„Und jedem Anfang liegt ein Zauber inne..“ (Hermann Hesse)
Es ist der 6. Januar 2016 und wir erleben unseren ersten Winter auf dem Hof Neuseegaard. Der Zauber des Anfangs hört nicht auf, seit wir im April 2015 auf den Hof Neuseegaard gezogen sind: Immer wieder und immer noch verzaubern uns die Stimmungen am Winderatter See, die Stimmen der Vögel, die Graugänse, die im Winter immer zur selben Zeit in Richtung See fliegen, um dort zu übernachten, die Rufe der Singschwäne, die Seidenreiher, die wie drei weiße Punkte in der Dämmerung im gegenüberliegenden Wald ihre Schlafplätze haben und natürlich unsere zahmen Tiere, die uns immer wieder Freude machen. Das sind unsere Schafe, die so verfressen nach Knäckebrot sind und so kuscheliges Fell haben. Unsere Pferde mit ihrem dicken Winterfell, die genau wie die Robustrinder den ganzen Winter draußen auf den wilden Weiden bleiben und deshalb so zufrieden sind. Und vor allem unsere Hühner, sie machen uns manchmal so wütend, weil sie immer überall dabei sein wollen, wenn wir Erde umgraben bei der Gartenarbeit und vor allem, wenn wir draußen ein Pause machen und etwas essen. Weil sie aber so zutraulich und menschenbezogen sind, können wir ihnen nie lange böse sein, wenn sie uns mal wieder den Kuchen aus der Hand klauen. Genau wie im letzten Jahr, wollen wir nun die Wintermonate nutzen, um im Garten zu arbeiten. Denn obwohl wir im letzten Jahr schon viel geschafft haben in unserem Garten, gibt es noch sehr viel zu tun. Unser großes Ziel für dieses Frühjahr ist es, verschiedene Elemente eines Permakultur-Naturgartens in unseren Garten zu integrieren: Eine Kräuterspirale bauen, Totholzhecken und Steinhaufen anlegen, Wildsträucherhecken pflanzen, Hügel- und Hochbeete bauen und vieles mehr.
Ach ja, da fällt mir ein, unsere Ernte im letzten Jahr ist richtig gut ausgefallen und das war auch der Grund, warum wir erst jetzt wieder zum Schreiben unseres Blogs kommen. Denn wir hatten im Spätsommer und Herbst so viel zu tun mit der Ernte und Verarbeitung von unserem Gemüse und unseren Äpfeln, dass wir nichts anderes mehr geschafft haben. Außer Kürbissen und Äpfeln haben wir so viele Kartoffeln ernten können, dass wir immer noch davon essen können. Nachdem wir den ganzen Sommer und Herbst nur von unserem selbst angebauten Gemüse, wie Salat , Tomaten, Gurken, Bohnen, Kohlrabi, Zucchini und verschiedensten Kräuter gegessen haben, haben wir nun immer noch Lauch, Möhren, Zwiebeln und rote Beete im Garten. Und dann war im Oktober und November die Zeit, dass die Äpfel auf unserer Obstwiese reif wurden. Wir hatten so viele Äpfel, dass wir davon ca. 400 l Apfelsaft pressen lassen konnten. Immer wieder denken wir mit Dankbarkeit daran, wieviel uns „Mutter Erde“ in unserem 1. Jahr auf dem Hof Neuseegaard schon geschenkt hat!
7. Januar 2016
Nun ist es richtiger Winter geworden, zum Glück! Nachdem es im Dezember so viel geregnet hat, ist es endlich kalt geworden. Die Teiche auf den wilden Weiden sind zugefroren und auch ein großer Teil des Winderatter Sees. In dieser Woche ist zur Kälte auch die Sonne gekommen und beschert uns wunderschöne Sonnenaufgangs-Winterhimmel, die sich mit verschiedenen Rottönen übertreffen. Ich nutze diesen kalten, sonnigen Wintertag, um endlich einmal wieder um den ganzen See herumzuwandern. Ich treffe die Gallowayrinder bei ihrer „Morgentoilette“, fast alle der 7 Rinder nutzen den Knick mit den alten Weißdornbäumen, um sich zu daran zu scheuern. Durch das einfallende Sonnenlicht wirkt dieser Augenblick fast mysthisch. Auf meiner Rundwanderung um den See kann ich an diesem Morgen noch viele weitere kleine „Wunder“ fotografieren: Ein Eiskunstwerk an einem alten Eisenstab in der Kielstau, das eingefrorene Reet, die Stockenten auf dem fast zugefrorenen Winderatter See und wieder auf unserer Seeseite angelangt, fasziniert mich die Wanderschafherde aus Oeversee, die zum 4. Mal in diesem Jahr das Ostufer des Winderatter Sees abgrasen.
Es hat sich gelohnt in Blumensaat zu investieren! Ein Großteil des Gartens hat sich in ein Blütenmeer verwandelt. Die Sonnenblumen ragen aus dem Blütenmeer heraus. Die violetten Malven schaffen es nicht ganz so hoch, scheinen aber einen Wettstreit um die Höhe mit den Sonnenblumen zu führen. Darunter wachsen in aller Bescheidenheit Klatschmohn, Kornblumen, Wicken, Buchweizen, Dill, Ringelblumen, verschiedene Kleesorten und Gräser. In Gudruns Zaubergärtchen, so heißt ein kleines rundes Beet mit Einjährigen vor dem Staudenbeet in Hausnähe, wachsen Zinnien, Löwenmäulchen, Flachs, Klatschmohn, Jungfer im Grünen, Malven, Cosmea, Phacelia und Ringelblumen und viele mehr.
Der kleine Fuchs ist die Schmetterlingsart die zur Zeit am häufigsten auf den Büten zu sehen ist. Aber auch Admirale kommen oft vor. Der Distelfalter ist eher selten zu sehen. Die Schmetterlinge lieben die Zinnien. Die Sonnenblumen scheinen bei den Hummeln und den Bienen hoch im Kurs zu stehen. Jetzt werden ihre Kerne bereits reif und die Meisen haben sie bereits als willkommene Nahrung entdeckt.
Die Tiere spielen eine große Rolle auf dem Hof Neuseegard. Sie pflegen unsere Obstwiese, legen für uns Eier, fressen die Nacktschnecken und machen uns und alle kleinen und großen Besucher glücklich.
Die Graugans haben wir gans (nein ganz) bewusst in unser Logo für den Hof Neuseegaard integriert, denn sie ist uns hier ein ständiger Begleiter. Aber auch die kleinen Katzen scheinen sich hier wohl zu fühlen, denn am Wochenende ist wieder ein kleines Kätzchen auf dem Hof gelandet. Die Katze ist ein richtiger Kletterer und rannte gleich am Stamm des Apfelbaumes hoch. Unsere Hündin Merle scheint aber ein grundsätzliches Problem mit kleinen Katzen zu haben und traute sich nicht mehr in die Wohnung. Jetzt lebt die kleine Katze bei der Familie über uns, so dass Merle sich wieder ins Haus traut.
Vor ein paar Tagen hatten wir einen Kleiber als Gast im Weißdorn vor unserem Haus. Er hat den Stamm akribisch nach Nahrung abgesucht und ist dann wieder in den nahe gelegenen Wald verschwunden. Bei unseren sehr zahmen Hühnern gibt es leider schon ein Opfer zu beklagen. Ein Einzelgänger ist einfach spurlos verschwunden. Wir hoffen, dass es bei dem einem bleibt und nicht irgend ein Raubtier ein neue Nahrungsquelle entdeckt hat.
Es ist lange her das wir unseren Blog gepflegt haben. Dies ist ein Zeichen dafür, dass wir die Zeit gerade sehr viel lieber in unserem Garten verbringen anstatt am Computer zu sitzen. Der Garten fängt an aufzublühen und die lange vorbereitete Arbeit zeigt sich nun in einer schönen Vielfalt an Blüten und ihren Gästen, die sich über das von uns geschaffene Nahrungsangebot freuen. Die Freude ist jedoch auf unserer Seite, denn wir sind es, die sich jeden Tag darüber freuen wie viele Insekten sich hier an den vielen Blüten laben.
In einem riesigen Feld mit Phacelia wimmelt es nur so an unterschiedlichen Bienen- und Hummelarten. Auch der Blick aus unserem Küchenfenster ist fantastisch, da wir bei offenem Fenster das Gefühl haben direkt im Garten zu stehen. Auch im Gewächshaus scheinen die Nutzpflanzen regelrecht zu explodieren. An einer Kürbispflanze haben sich ca. 20 Kürbisse entwickelt. Wir können jeden Tag mit Nahrungsmitteln aus unserem Garten kochen. Kartoffeln, Gurken, Tomaten, Zucchini, Mangold, Zwiebeln und Möhren reichen über das hinaus, was wir selber aufessen können. An einem kleinen Stand vor unserem Haus bietet Gudrun Überschüsse unserer Ernte und Eier von unseren Hühnern für vorbei kommende Spaziergänger an. Am Wochenende führte hier ein Wandertag vor unserem Haus vorbei und schwuppdiwupp war das angebotene Gemüse und die Eier verkauft.
Am vorletzten Wochenende kam eine Wanderschafherde zur Flächenpflege an den Winderatter See. Etwa 750 Schafe und Ziegen fraßen unter der Aufsicht von Schäfern und Hunden die Vegetation auf Teilflächen die ausgemagert werden sollen, innerhalb von nur einer Woche kurz. Danach zog die Schafherde weiter zum nächsten Einsatzort.
Der Hof Neuseegaard ist nun auch um ein paar Tiere reicher geworden. Neben Hühnern haben wir uns auch 4 Shropshire-Schafe angeschafft, die als lebende Rasenmäher vor allem die Obstwiese pflegen sollen. Doch in diesem Jahr haben wir das Gras auf der Obstwiese noch einmal mähen und wenden lassen, bevor wir es bei Temperaturen von 30 Grad zusammen gerecht und in die Scheune transportiert haben.
Die Schafe sind noch ein bischen ängstlich und müssen sich erst noch an uns gewöhnen. Deswegen setzen wir uns einfach manchmal zu ihnen in die Weide und tun so als wollten wir nichts von ihnen. Dann kommen sie neugierig an, beschnuppern alles und wollen mit Pellets gefüttert werden.
Zu guter letzt hat Jule noch 4 kleine Katzen entdeckt, die offenbar von ihrer Mutter hier vergessen worden sind. Sie päppelt sie nun wie eine Ersatzmutter auf. Warum sind kleine Tiere immer so wahnsinnig niedlich.
Auf den wilden Weiden sind neue Landschaftspfleger angekommen. Der Pächter der an den Hof angrenzenden Weideflächen hat 7 weiße Gallowaykühe gebracht, die ihr Glück über das riesige Nahrungsangebot kaum fassen können. Nur unser Norwegerwallach sah in den Neuankömmlingen trotz ihrer ausstrahlenden Ruhe und Friedlichkeit etwas Bedrohliches. Gleich beim ersten Anblick der Kühe geriet er völlig in Panik, schnaubte und rannte in seinem Auslauf hin und her. Noch am selbem Abend zerriss er den Weidezaun und rannte als ob es um sein Leben ging auf und davon. Zum Glück wurde sein Verschwinden schnell bemerkt, so dass wir uns noch vor Einbruch der Dunkelheit auf die Suche nach ihm machen konnten. Er war in einem Umkreis von 2 km nicht mehr auffindbar, so das wir die Polizei verständigen mussten. Zum Glück hatte eine Pferdehalterin ihn eingefangen und in ihre Pferdebox gestellt und wir konnten ihn noch am selben Abend abholen und ihn in der Dunkelheit nach Hause reiten. Selbst in der Dunkelheit waren noch viele Vögel wie Kiebitze, ein Sprosser und der Feldschwirl zu hören. Zum Glück hat sich Niko an die Kühe gewöhnt und keine Angst mehr vor ihnen. Auch Gudrun hat schon erste Annährungsversuche aufgenommen und konnte die Kuh mit der Nummer 02808 streicheln.
Wir genießen so oft es geht die Abende im Garten unter den duftenden Obstbaum oder einfach nur dieses fantastische Licht, dass die Weiden leuchten lässt.
Unser anfänglicher Ergeiz unseren Garten möglichst schon in diesem Jahr fertig zu gestalten hat sich mittlerweile in eine Geduldsprobe gewandelt. Es macht wenig Sinn Stauden oder Einjährige in völlig verkrautete Flächen zu pflanzen oder einzusäen. Wir müssen zunächst die Verkrautung geduldig reduzieren, bevor wir Flächen wieder neu gestalten sonst können wir nur noch jäten. Wichtig ist erst einmal das Verhindern einer weiteren Versamung von Ampfer und Co.
Es ist Anfang Mai und der Frühling kommt in diesem Jahr wie im Zeitlupentempo. Es ist diesmal nicht so ein Gefühl von „Plötzlich ist alles grün und es summt und brummt“, sondern eher das Gefühl, als streut der Frühling jeden Tag eine neue Kleinigkeit dazu. Erst blühten nur die Weiden und Mirabellen, dann kam die Schlehenblüte dazu und erst jetzt ist der Laubausbruch dran. Das Schöne an dieser Langsamkeit ist, dass wir den Frühling noch intensiver erleben können. Jede einzelne Kleinigkeit wird sichtbar. Es sind die Reviergesänge der einzelnen Vogelarten, die Rückkehr der Rauchschwalben, die sofort damit beginnen ihre Nester mit frischen Lehmkügelchen zu verstärken oder der Kuckuck, den ich erst Anfang Mai zum ersten mal rufen höre (natürlich wie in jedem Jahr, ohne dabei Geld in der Tasche zu haben!). Der Sprosser ist zur gleichen Zeit wie der Kuckuck zurückgekehrt und singt seine zauberhafte Melodie im Gebüsch am Zufluss der Kielstau zum Winderatter See.
Auch die Insekten lassen es eher ruhig angehen. Es sind die Hummeln, die sich immer als erstes schon bei kühlen Termperaturen auf die Suche nach Nahrung begeben. Die Honigbienen warten da lieber noch auf wärmere Tage bevor sie loslegen. Die Löwenzahnblüte ist bereits gut besucht.
Die Vögel ließen sich bei dem langen laubfreien Zustand des Frühlings umso besser beobachten. Vor allem die eher versteckt lebenden und sehr unscheinbaren Gehölzbewohner, wie der Fitis, der Zilpzalp, die Dorngras- und Mönchsgrasmücke, lassen sich in diesem Zustand noch gut beobachten und fotografieren. Wir freuen uns immer über besondere Beobachtungen, wie an dem Braunkehlchen, dem Hausrotschwanz, dem Distelfinken, dem Bluthänfling oder Schafstelzen. Aber auch alltägliche Vöge,l wie die Bachstelze und die geschwätzigen Wacholderosseln, die uns in Scharen besuchen, erfüllen uns mit Freude. Besonders eindrucksvoll war das Überfliegen von 5 Kranichen und einem Weißstorch. Der Seeadler gehört schon fast zum täglichen Anblick und begeistert uns doch immer wieder aufgrund seines majestetischen Flugs über den Winderatter See. Er taucht jetzt auch öfter paarweise auf (zum Leidwesen des Blessrallen, seiner bevorzugten Beute auf dem Windratter See).
Am Sonntag Morgen sind wir mit einem Biologen verabredet, der uns ornithologisch weiterbilden will. Bereits um 5.00 Uhr wandern wir zum vereinbarten Treffpunkt. In der Nacht hat sich die Temperatur auf den Gefrierpunkt abgekühlt. Der Winderatter See ist in Nebelschwaden eingehüllt, die sich langsam auflösen. Der Anblick ist faszinierend. Ein Highland-Rind hat beim Scheuern am Weißdorn einen Ast am Horn mitgenommen, der nun als Tarnung wirkt. Ein anderes Rind tarnt sich in den blühenden Schlehenbüschen. Trotz Kälte genießen wir den strahlenden Sonnenaufgang und den wunderschönen Morgenspaziergang mit dieser besonderen Stimmung am See und vielen schönen Vogelbeobachtungen.
Am letzten Sonntag im März war es soweit: Unser Umzug auf den Hof Neuseegaard. Alle Freunde sind am Sonntag vormittag nach Ausacker gekommen und haben mit uns innerhalb von 5 Stunden unser gesamtes Haus leergeräumt. Beim gemeinsam Mittagessen wurde viel gelacht und es war ein sehr gutes Gefühl mit so vielen lieben Menschen in unserer Küche zu sitzen. Leider waren unsere Vorbereitungen für den Umzug doch nicht so perfekt, wie wir gedacht hatten, deshalb heißt es jetzt: „Wer suchet, der findet“. Nur ganz allmählich blicken wir wieder durch das Chaos der vielen Kartons, Kisten und Schubladen.
Am Dienstag nach unserem Umzug trauten wir unseren Augen nicht beim ersten morgendlichen Blick aus dem Fenster. Das Wetter erlaubte sich einer vorgezogenen Aprilscherz und überdeckte die Landschaft noch einmal mit einer weißen Schneedecke.
Fast eine Woche sind wir nun auf dem Hof Neuseegaard. Die ersten Tage in unserem neuen Zuhause sind wir nur damit beschäftigt, Sachen wieder zu finden, Sachen auszupacken, die Küche einzurichten oder Möbel aufzubauen und so weiter….Aber heute am Karfreitag wollen wir das wunderschöne Wetter ausnutzen und mit unseren Töchtern um den Winderatter See wandern. Es weht immer noch ein kühler Wind, aber die Sonne scheint. Viel zu selten haben wir in der letzten Zeit ausgedehnte Spaziergänge gemacht. Beim Bohlenweg entdecken wir die Knospen der Johannisbeere. Kurz hinter dem Bohlenweg liegen die Highlandrinder im Gras und sie strahlen wie immer eine große Ruhe aus. Als wir etwas näher herangehen, sehen wir zwei Kälber und sind so fasziniert von ihnen, dass wir fast vergessen, weiterzugehen.
Beim Picknick krabbelt eine Fliege auf dem Rand meines Bechers. Beim näheren Hinsehen bemerke ich, dass es sich um eine der Fliegen handelt, die im Sommer immer in Scharen die Kothaufen der Rinder bevölkern. Ich hoffe nur, dass sie sich vorher die Füßchchen gewaschen haben!
Wir können es immer noch nicht so richtig fassen: Seit dem 1. Januar sind wir offizielle Erbbauberechtigte des Hofs Neuseegaard in der Landschaft Angeln in Schleswig-Holstein. Grundstückseigentümerin ist die Aktion Kulturland eine gemeinnützige Stiftung für Landwirtschaft und Ökologie mit Sitz in Hamburg (http://www.aktion-kulturland.de).
Wir möchten die knapp 1 ha zum Hof gehörenden Gartenflächen naturnah und vielfältig gestalten und für Umweltbildungszwecke nutzen.
Mit der Gestaltung des Geländes möchten wir die Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen fördern und Erlebnisräume für Menschen schaffen. Mittel zum Zweck sind:
Wir möchten auch ein paar Nutztiere (alte Rassen), wie Hühner und Schafe halten, die neben der Selbstversorgung auch die Möglichkeiten zur Umweltbildung bereichern.
Die Obstwiese soll wieder gepflegt und beerntet werden. Hierzu wurde bereits eine Vereinbarung über die Pflege und Nutzung mit dem neuen Pächter der angrenzenden Obstwiese getroffen.
Durch kleinere kulturelle Veranstaltungen oder Feste im Jahreslauf möchten wir unsere Umweltbildungsangebote (www.hofneuseegaard.de) bewerben.
Im Februar
Der Hof und die Landschaft am Winderatter See sind Anfang Februar in eine wunderschöne Winterstimmung gehüllt.
Westseite vorherSeeadlerpaar
Ein Seeadlerpaar ruht sich in einem Weißdornknick aus und wartet auf die nächste Gelegenheit einen von den zahlreichen Wasservögeln zu erbeuten, die auf einem kleinen eisfreien Teil des Sees rasten. Unser Norwegerwallach Niko darf im verschneiten Garten den Grasaufwuchs des Vorjahres abweiden.
Wir beginnen zunächst damit, mehrere Bäume auf der ca. 1 ha großen Gartenfläche rund um die Hofstelle zu roden. Die Flächen benötigen Raum und Licht, um nach unseren Plänen neu gestaltet zu werden. Gefällt werden müssen die Birken und Mirabellenstämme an der Westseite des Wohnhauses, um Sonnenlicht im Haus zu haben. Auch eine Gehölzfläche aus Zitterpappeln, Ahorn und Schlehensträuchern muß weichen. Wir möchten jedoch auch viele Bäume auf dem Gelände erhalten.
Westseite nachher
Auch mit der Pflege der Obstwiese haben wir begonnen. Die Obstbäume wurden viele Jahre nicht gepflegt und weisen viel zu dichte Kronen auf, was die Obstgehölze anfälliger für Obstkrankheiten macht und die Krone von innen „verkahlen“ lässt.
Auch viele Scheiben am Glasgewächsgewächshaus mussten bereits ersetzt werden, da ein Sturm im Januar viele Scheiben zerstört hat.
Es sind viele Arbeiten zu verrichten, die uns Stück für Stück unserem Ziel näher bringen. Die Arbeiten erfüllen uns immer wieder mit großer Freude und ständig kommen neue Ideen dazu.
Es ist inzwischen Mitte Februar geworden und an diesem Samstag ist es kalt, windig und neblig. Begrüßt werden wir heute morgen von dem Gesang der Singschwäne. Wir folgen den Geräuschen der Vögel und sehen zwei Trupps von ca. 2o – 30 Singschwänen auf dem See. Wir empfinden es fast mystisch, wie die Schwäne im Nebel in einer Reihe hintereinander herschwimmen, das gegenseitige Rufen und Antworten der Tiere beider Gruppen begleitet uns noch längere Zeit, auch als wir schon wieder auf dem Hof sind.
Am Nachmittag hat Lutz Hilfe bei der Pflege der Obstbäume, anscheinend macht diese Tätigkeit irgendwie süchtig, denn die beiden arbeiten noch, als es schon dunkel ist, am Ende dieses Tages sind 5 Apfelbäume ausgeschnitten. Während der Schnittarbeit fliegt ein Seeadlerpaar direkt über die Obstwiese.
Auch beim Zersägen und Hacken der gefällten Bäume haben wir heute Hilfe und unser Berg gehacktes Holz ist deutlich gewachsen.
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Es ist bereits Anfang März. Heute morgen flog direkt vor uns ein Seeadler auf, der auch erschrocken war über das plötzliche Auftauchen von Spaziergängern am Winderatter See. Er fliegt mit langsamen Flügelschlägen über den See hinweg bis er aus unserer Sichtweite verschwindet. Auf dem See können wir das witzige Balzverhalten von 2 Gänsesägern beobachten. Sie schwimmen aufeinander zu und recken und senken wechselseitig ihre Hälse. Dazwischen tauchen sie immer wieder ab und tauchen plötzlich ganz woanders wieder auf. Wir haben auch den vierten Königstein am Ostufer des Sees entdeckt, wir hatten uns schon immer gewundert, wo er steht und heute haben wir ihn gefunden, obwohl wir schon viele Male an ihm vorbeigewandert sind.
Das geplante Schreddern der Äste am Samstag Vormittag mußte verschoben werden, da der Schredder defekt war. Statt dessen haben wir ein Teil des dornigen Schnittguts mit Hilfe von Strohballen angezündet und verbrannt.
Am Sonntag ist es bereits sehr frühlingshaft. Im Garten vor dem Haus suchen die Bienen die schon schwärmen nach der ersten Nahrung in den aufgeblühten Krokussen. Auch ein Zitronenfalter genießt im trockenem Laub des Vorjahres die wärmenden Sonnenstrahlen.
Am Montag hat Bernd mit seinem Bagger damit begonnen, die Baumstubben zu roden und Gewässer neu zu profilieren. Die Stubben werden als Totholz in Haufen abgelagert. Sie bieten Amphibien gute Versteck- und Überwinterungsquartiere.
Bernd würde ein hingehaltenes Butterbrot mit seiner Baggerschaufel bestreichen, so filigran geht er mit seinem Bagger um. Im Handumdrehen hat er zwei neue Kleingewässer gestaltet und große Flächen nach unseren Wünschen geformt. Nun muß das Gelände nur noch durchgefräst werden, damit wir bodendeckende einjährige Pflanzen einsähen können, die den Boden lockern und das Aufkommen unerwünschter Gräser und krautiger Pflanzen möglichst gering halten.
Zlata, Viola und Albena sind keine Frauennamen, sondern so heißen drei bunte Radieschensorten, die ich jetzt im Gewächshaus ausgesät habe. Auch die Samen von Pflücksalat, Rauke, Mangold, Kohlrabi, Möhren,Gurken und Tomaten mußten in die Erde. Zur Zeit passiert Vieles auf dem Hof zur gleichen Zeit, im Haus wird unser Badezimmer saniert, die Gestaltung des Gartens muss fortgesetzt werden und es müssen dringend Vogelkästen aufgehängt werden.
Es ist Mitte März und an diesem Wochenende ist es wieder kalt geworden und dazu kommt ein eisiger Wind. Am Freitag können wir endlich das Schnittgut schreddern. Zum Glück haben wir Hilfe von unserem Sohn und einem Freund. Gudrun testet unseren neuen Ampferstecher und sticht die ersten 50 von geschätzen 5.000 Ampferpflanzen aus, die unser Grundstück besiedeln. Am Abend machen wir ein Feuer und genießen die Abendstimmung am Winderatter See, obwohl es kalt ist. Am Sonntag kommt ein Landwirt aus der Nachbarschaft, um den Boden, der durch den Bagger verdichtet wurde, durchzufräsen. Jetzt müssen wir möglichst bald Wildblumen und Gräser einsäen. An diesem Wochenende fliegen wegen der kalten Witterung keine Insekten, obwohl Weide, Kornelkirsche und Märzenbecher blühen und als Nahrungsspender für Bienen und Hummeln bereitstehen. Auf der Obstwiese sehen wir ein Eichhörnchen, einen Bussard und einen Sperber.
Jörg hat bei der Renovierung unseres Badezimmers 7 Teichmolche aus dem lehmigen Sandboden gerettet. Eine der Wasserleitungen hat unter den Fliesen die ganze Zeit geleckt und somit für ein feuchtes Kleinklima im Bereich der undichten Leitung gesorgt, in dem sich die Molche häuslich eingerichtet hatten. Hier haben sie sich offenbar von Asseln und Silberfischen ernährt, die hier auch gelebt haben. Nun müssen sie mit der rauhen Wildnis vor unserem Haus klar kommen. Neue Feuchtbiotope haben wir bereits für sie angelegt….
Es wird höchste Zeit, Nistkästen aufzuhängen, denn wir beobachten, wie sich Meisen und Spatzen um den einzigen Nistkasten in unserem Garten streiten. Auch auf der Obstwiese müssen wir welche aufhängen, denn bis die Obstbäume ein Alter erreicht haben, wo sie natürliche Höhlungen bekommen, dauert es noch sehr lange. Nun freuen wir uns auf viele verschiedene Mieter….
wieder den Kuchen aus der Hand klauen. 
Genau wie im letzten Jahr, wollen wir nun die Wintermonate nutzen, um im Garten zu arbeiten. Denn obwohl wir im letzten Jahr schon viel geschafft haben in unserem Garten, gibt es noch sehr viel zu tun. Unser großes Ziel für dieses Frühjahr ist es, verschiedene Elemente eines Permakultur-Naturgartens in unseren Garten zu integrieren: Eine Kräuterspirale bauen, Totholzhecken und Steinhaufen anlegen, Wildsträucherhecken pflanzen, Hügel- und Hochbeete bauen und vieles mehr.
Nachdem wir den ganzen Sommer und Herbst nur von unserem selbst angebauten Gemüse, wie Salat , Tomaten, Gurken, Bohnen, Kohlrabi, Zucchini und verschiedensten Kräuter gegessen haben, haben wir nun immer noch Lauch, Möhren, Zwiebeln und rote Beete im 
Garten. Und dann war im Oktober und November die Zeit, dass die Äpfel auf unserer Obstwiese reif wurden. Wir hatten so viele Äpfel, dass wir davon ca. 400 l Apfelsaft pressen lassen konnten. Immer wieder denken wir mit Dankbarkeit daran, wieviel uns „Mutter Erde“ in unserem 1. Jahr auf dem Hof Neuseegaard schon geschenkt hat!
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